HISTORIE

Bis vor 15 Jahren wurde auf der Schachtanlage 3/4/7 Steinkohle abgebaut. Eine wechselvolle Industriegeschichte im Überblick.
Vor 120 Jahren begann der Bau der Schachtanlage 3. Werner Gellhorn entwarf das ungewöhnliche Fördergerüst über dem Schacht. Um eine Doppelförderung zu ermöglichen, verschmolz der Ingenieur zwei Einzelfördergerüste zu einer dreibeinigen Konstruktion. Ab 1897 wurde aus 400 Metern Tiefe Kohle gefördert. Doch schon bald stellte sich heraus, dass Fördertürme nach Gellhorns Konstruktion zu wenig belastungsfähig sind, weshalb sie heute nur noch vereinzelt findet. Auf der Zeche Schlägel und Eisen hingegen blieb die besondere Konstruktion erhalten.

 

Als die Zeche 1969 Teil der neugegründeten Ruhrkohle AG wurde, war sie bereits zu einem industriellen Hochleistungsbetrieb ausgebaut worden. 1975 erreichte die Zeche mit einer Gesamtförderung von über zwei Millionen Tonnen Steinkohle die höchste Förderleistung ihrer Geschichte. Am 27. Oktober 1977 kamen bei einem schweren Grubenbrand sieben Menschen ums Leben.

In den 1990er Jahren vollzog sich der schleppende Niedergang der Zeche, bis der Betrieb im Jahr 2000 gänzlich eingestellt wurde. Seither wurde die ehemalige Grubenanlage von verschiedenen Firmen und Behörden zwischengenutzt, wobei beispielsweise die große Rundhalle abgerissen wurde. Dennoch ist der Gebäudebestand der Zeche größtenteils erhalten geblieben.

Wir haben diesen Text bewusst kurz gehalten. Detailliertere Informationen zur Geschichte der Zeche Schlägel und Eisen finden Sie auf Wikipedia und auf der Website des Geschichtskreises Schlägel und Eisen. Sie haben weitere interessante Informationen oder Bilder zur Geschichte der Schachtanlage 3/4/7? Wir freuen uns auf Ihren Beitrag in den Kommentaren oder unter mitmachen@schlaegel-eisen.de.

Um die Jahrhundertwende wuchs die Zeche Schlägel und Eisen rasant: Zwei weitere Schächte wurden errichtet, eine Kokerei samt Nebengewinnungsanlagen nahmen ihren Betrieb auf, ein Bahnanschluss, eine Sieberei, ein Verwaltungs- und ein Kauengebäude wurden gebaut. 1928 wurde die imposante und noch heute erhaltene Zwillingsdampffördermaschine eingeweiht.
Nach der Überwindung der Weltwirtschaftskrise konnte die Fördermenge trotz großer Nachfrage nicht gesteigert werden, da es in der Region akut an Arbeitskräften mangelte. Auch mit der Beschäftigung von Frauen und Zwangsarbeitern ließen sich die Förderzahlen nicht steigern. Erst als gegen Ende der 1940er Jahre die Kriegsschäden beseitigt wurden und das „Wirtschaftswunder“ einsetzte, wurde die Förderung stetig intensiviert.